Nikan Mopuhua ist die Erzählung von den Geschehnissen in Mexiko-Guadalupe im Jahre 1531 in aztekischer Ursprache
Maria - Diego - Bischof I
Juan Diego geht den Berg (Stufen) hinauf (Musik: Diegomarsch). Auf halber Höhe überraschen ihn himmlische nie gehörte Klänge, denen er nachgeht. Auf dem Hügel (Tepeyac, Gazebühne) steht plötzlich eine junge schöne Frau vor ihm.
Maria: Juanito - „Ehrwürdiger Juan, ehrwürdiger Juan Diego“
„Höre, geringster meiner Söhne, ehrwürdiger Juan: Wohin gehst Du?“
Diego: „Meine Gebieterin und Königin, liebes Mägdelein: ich muss zu deinem Haus in Mexiko Tlatilolco gehen, um den göttlichen Dingen Folge zu leisten, die uns unsere Priester, die Ebenbilder unseres Herrn sind, erklären und lehren.“
Maria: (gesungen)
Juanito - Wisse und bewahre tief in deinem Herzen
geringster meiner Söhne
dass ich die Mutter des Gottes der einzigen Wahrheit bin
die immerwährende heilige Jungfrau Maria,
die Mutter dessen, durch den wir leben,
des Schöpfers der Menschen, des Gebieters dessen,
was nah und beisammen,
des Herrn des Himmels und der Erde.
Juanito - Wisse und bewahre tief in deinem Herzen,
geringster meiner Söhne,
ich wünsche mir innigst und würde sehr gerne
hier am Ort bei euch wohnen.
Errichtet meine Kapelle hier an diesem Ort,
denn ich möchte allen Menschen, all meinen Kindern
mein Erbarmen, meine Hilfe und meinen Schutz erweisen.
Juanito - Wisse und bewahre tief in deinem Herzen
geringster meiner Söhne,
dass ich die barmherzige Mutter bin
die deine und die aller Völker auf der ganzen Erde,
jener, die mich lieben und zu mir rufen,
die mich suchen und auf mich vertrauen.
Ich höre ihr Klagen und sehe ihr Elend,
ihre Schmerzen und Leiden will ich lindern und heilen.
Maria: (fortsetzend gesprochen, musikalischer Background aus Lied resultierend)
Und damit mein Werk der Barmherzigkeit verwirklicht werden kann, gehe zum Palast des Bischofs von Mexiko. Erzähle ihm, wie ich dich zu meinem Boten gemacht habe und dich zu ihm sende, damit du ihm offen legen kannst, wie sehr ich mir wünsche, dass er mir hier ein Haus baue, dass er hier in dieser Flur mein Heiligtum errichte. Erzähle ihm alles ganz genau, was du gesehen hast und schauen durftest und was du gehört hast.
Sei gewiss, dass ich dir zutiefst danken und es dir lohnen werde. Hierfür will ich dich glücklich machen, ich werde dir Freude schenken und du wirst es dir redlich verdienen, dass ich dir deine Mühen und deine Arbeit vergelte, mit der du das Werk, das ich dir aufgetragen habe, in die Tat umsetzen wirst. Nun gut, geringster meiner Söhne, du hast bereits meine Botschaft und meine Worte gehört; tue nun alles, was du zu tun hast.“
Diego: „Meine Gebieterin und Königin: Ich bin schon auf dem Wege, damit deine Botschaft und deine Worte Wirklichkeit werden. Und jetzt gehe ich von dir fort, ich, dein armseliger Diener.“
Juan Diego geht den Berg hinab zum Bischof (Musik: Diegomarsch)
Es gibt ein Hin und Her mit den Wachen des Bischofspalstes. Bischof kommt zur Unterbühne.
Diego: ( zum Bischof gesungen)
auf dem Weg zum Tepeyac
hör ich auf einmal Vögel singen
sie singen dort,
wo sie sonst nie erklingen
und dann vom Himmel her
ertönt ein Klang
ein überirdischer Gesang.
und oben auf dem Tepeyac
seh ich auf einmal Blumen blühen
sie blühen dort,
wo sie sonst nie zu sehen
und dann vom Himmel her
erstrahlt ein Glanz
das Licht erfasst mich ganz
und auf dem Hügel Tepeyac
steht eine wunderschöne Frau
sie schaut mich an
ich spür dies ganz genau
ich höre ihre Worte
ihr liebevoller Blick
bestimmt nun mein Geschick
auf dem Weg vom Tepeyac
komm ich hierher zu dir
ich bin ihr Bote
jetzt bin ich endlich hier
ich sag dir ihre Worte
öffne jetzt dein Ohr
ich trag sie dir nun vor
dort oben auf dem Tepeyac
errichte mir ein Haus
Ich bin Maria
die Mutter des Gottes
der einzigen Wahrheit
die barmherzige Mutter
die Mutter jener
die mich lieben,
die zu mir rufen,
die mich suchen
und auf mich vertrauen.
Hier will ich ihre Klagen hören
und ihr Elend,
ihre Schmerzen und ihre Leiden
lindern und heilen.
Bischof: „Mein Sohn, du musst noch einmal wiederkommen, ich muss dir noch einmal in Ruhe zuhören, dies alles, weswegen du gekommen bist, nochmals sehen, deinen Willen und deinen Wunsch von Anfang an genau betrachten.“